Erinnerung und Verantwortung. Internationale Konferenz „Europäische Narrative des Zweiten Weltkriegs“ am 24.09.2021.

Erinnerung und Verantwortung. Internationale Konferenz „Europäische Narrative des Zweiten Weltkriegs“ am 24.09.2021.

Erinnerung und Verantwortung. Internationale Konferenz „Europäische Narrative des Zweiten Weltkriegs“ am 24.09.2021.

Am 24. September 2021 fand im Europäischen Zentrum Erinnerung, Bildung undKultur in Zgorzeleceine Konferenz mit dem Titel „Europäische Narrative des Zweiten Weltkriegs – Kriegsgefangenenlager als Orte der Erinnerung im Lichte heutiger Kontroversen zur Interpretation des Zweiten Weltkriegs“ statt, welche von der Stiftung Erinnerung, Bildung, Kultur in Kooperation mit dem
Verein Meetingpoint Music Messiaen e.V. veranstaltet wurde.
 
Die Konferenz begann mit einer Kranzniederlegung am Denkmal für die Kriegsgefangenen des Stalag VIIIA durch Vertreter der diplomatischen Delegationen: den  BotschafterBelgiens, den Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in
Wrocław, den Honorarkonsul Italiens in Wrocław, Kinga Hartmann, Vorsitzende der Stiftung „Erinnerung, Bildung, Kultur“, und Alexandra Grochowski als Vertreterin des Meetingpoint Music Messiaen e.V.
An der Konferenz nahmen namhafte Experten zu diesem Thema teil. Ein wichtiger Teil des Programms war eine Podiumsdiskussion (siehe Programm), an der Jens Nagel von der Gedenkstätte Erenhain-Zeithain, Dr. Violetta Rezler-Wasielewska vom
Zentralen Museum für Kriegsgefangene in Łambinowice, Prof. Pierre Weber von der Universität Stettin, Dr. Yevgeniy Bilonozhko
von der Pädagogischen Universität in Kiew und Dr. Kazimierz Wóycicki teilnahmen.
 
Dr. Cezary Buśko stellte die Ergebnisse der nicht-invasiven archäologischen Untersuchungen vor, die 2019 auf einem Teil des ehemaligen Lagergeländes des Stalag VIII A durchgeführt wurden. Neue Informationen über die nationale Zusammensetzung der Roten Armee wurden in einem Beitrag von Dr. Bilonozhko vorgelegt.
 
Auch der vielleicht bekannteste ehemalige Häftling des Lagers, der französische Komponist Olivier Messiaen, wurde nicht ausgelassen. Nach einer Einführung durch Anna Cherner-Drieux von der französischen Botschaft verlas Professor Jerzy
Stankiewicz aus Krakau seinen, diesem großen Komponisten gewidmeten, Brief.
 
Während der Konferenz erhielt die Vorsitzende der Stiftung „Erinnerung, Bildung, Kultur“, Kinga Hartmann, vom deutschen Generalkonsul in Wrocław, Hans Jörg Neumann, eine Dankesurkunde für ihre langjährige Arbeit für die deutsch-polnische
Versöhnung.
Den Höhepunkt der Konferenz bildete eine großartige Aufführung von Olivier Messiaens „Quartett für das Ende der Zeit“ durch das belgische Kammermusikensemble Het Collectief. Das Konzert wurde von der Königlich Belgischen Botschaft in Polen mit Unterstützung des belgischen Außenministeriums organisiert.
 
fot. Jakub Purej

Das Projekt: „Lernen und Verstehen. Zukunft durch Erinnerung. Entwicklung von Bildungsnetzwerken und der Zivilgesellschaft in der polnisch-sächsischen Grenzregion“, wird durch die Europäische Union aus den Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung im Rahmen des Kooperationsprogramms INTERREG Polen-Sachsen 2014-2020 mitfinanziert.